Entwicklung einer Baubiologischen Haustechnik

Längst hat sich die Technik im Haus zu einer komplexen Gebäudesystemtechnik entwickelt. Umso mehr ist das baubiologische Grundprinzip zur Abwägung von Aufwand und Nutzen zu verinnerlichen und praktisch umzusetzen. Dazu gehört, eine systemische Integration anlagentechnischer Komponenten zu realisieren, ohne das Wohnumfeld des Menschen zu überfrachten und den Bewohner/Nutzer zu bevormunden. Für moderne technische Komponenten sind der Primärenergiebedarf und der gesamte Aufwand von der Herstellung bis zur Wiederverwertung (falls möglich) unterschiedlich groß. So muss bei der Auswahl von Baustoffen und technischen Komponenten immer auf die Langlebigkeit und Eignung für eine umweltgerechte Wiederverwertung im Sinne einer nachhaltigen Baukultur geachtet werden. Die Technik im Haus ist hiervon nicht ausgenommen. Hinzu kommen der Primärenergiebedarf (auch der Herstellung und des Transports) für den Betrieb und die angestrebte Funktionssicherheit der Technik sowie ein zyklischer, immerwährender Aufwand für die Instandhaltung, Wartung, Inspektion. Dieser wird nur allzu oft unterschätzt oder gar unterschlagen. Dennoch bedeutet eine Vielzahl technischer Komponenten immer auch eine Vielzahl an umfassendem Instandhaltungsaufwand.

 

Ausgangspunkt sind die konventionellen Gewerke der Haustechnik: Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Die Lüftungstechnik ist bei der Klimatechnik dabei, aber hat sich heute eigentlich schon zu einem selbstständigen Gewerk entwickelt. Insbesondere ist dieser Trend im Umfeld der Wohnungslüftung zu erkennen. Die klassische Elektroinstallation stellt heute eine komplexe Energietechnik für die Automation, Steuerungs- und Regelungstechnik dar. All diese vier Grundgewerke der Haustechnik umfassen somit alles, was mit Technik und Energiebedarf im Haus verbunden ist. Dazu gehören natürlich auch Apparate und Geräte, wie in der Küche oder im Hauswirtschaftsraum. Diese Haustechnik strotzt vor Normen, Richtlinien, dem „Stand der Technik“ und den „Regeln der Technik“ zuzüglich einem fortwährenden Mehr an Empfehlungen von Herstellern, Verbänden, Interessengemeinschaften, Verwaltungen usw.

Eine große Rolle spielt – was vielen Architekten und Hausanbietern schier den Kopf zerbricht – die ständige Kostensteigerung der Position Haustechnik bei einem Bauvorhaben. Diese Haustechnik macht in unserer heutigen Zeit mindestens ein Fünftel, oft auch ein Drittel der gesamten Baukosten aus. Und doch ist für jedes Bauwerk die Bereitstellung an Energie unabwendbar, was Investitions- und Folgekosten verursacht und zu Abhängigkeiten verführt. Ein nachhaltiges Energiekonzept muss daher ein Maximum an Ressourcenschonung und Energieautarkie bewirken.

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